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AUSSTELLUNG

06.03.2009 - 05.04.2009

Ulrika Jäger - Herbert Jäger
Tandem (Installation)

Vernissage am 6. März, 19 Uhr in Anwesenheit der Künstlerin

Ulrika Jäger zeigt eine Installation mit Objekten aus unterschiedlichen Materialien und digitalisiertem Bildmaterial. Mit im Fundusgepäck der Künstlerin, die jeweils neu vor Ort auslotet, mit welchen Dingen sie den Raum bespielt, ist diesmal angesichts des besonderen Ausstellungsortes Lahr auch ein ein Meter langes Bücherregal mit Skizzenbüchern ihres 1999 verstorbenen Vaters. Er war bis 1979 als Baubürgermeister in Lahr tätig und hat ab seiner Pensionierung bis zu seinem Tod ein zwanzigjähriges Zeitdokument hinterlassen, das nicht nur durch seine interessanten und reizvoll skizzierten Beobachtungen für sich steht, sondern auch als symbolisches Werk, als Materialisierung verdichteter, gelebter Zeit.

An diesem Punkt kreuzt sich auch das Interesse der Künstlerin an den Skizzenbüchern des Vaters mit den Interessen der eigenen Arbeit. Ulrika Jägers Objekte sind im wesentlichen abgeformte, überformte oder kombinierte Fundstücke aus der unmittelbaren Umgebung, dem Alltag, dem Aufgelassenen. Fotografien und Videos aus vorgefundenem Bildmaterial geben den Installationsteilen verschiedene Blickrichtungen.

Ulrika Jäger sammelt Fundstücke, Flohmarktgut, Alltagsgegenstände, die in jedem Kaufhaus zu erwerben sind, um sie dann entweder abzuformen oder im schützenden Überzug zu überformen. Mittels Latex, Draht und seit 1995 zunehmend in Silikon geschieht die Anverwandlung und weiterführende Kombination mit anderen Materialien. Dabei büßen die Gegenstände ihre objektkonstituierenden Eigenschaften wie Farbigkeit, Konsistenz und Details ein. Doch die Aneignung, Umwidmung geht einen Schritt weiter als bis zur bloßen Verfremdung.

Alle Teile haben keinen festen Platz zueinander. Immer wieder wird neu überprüft, wie die Dinge sich gegenseitig und den Ort definieren und wie die Objekt- und Bildwelt in Arrangements an Wänden, auf Tischen oder Böden Erinnerungsgeschichten und Beziehungsgeschichten in Gang setzt, die manchmal Gelächter aber auch Befremden auslöst und dem Betrachter Spielraum gibt, sich im besten Fall mit sich selbst zu konfrontieren.


Öffnungszeiten der Galerie: samstags 11-15 Uhr, sonntags 11-13 und 15-17 Uhr sowie nach Vereinbarung




Das sagt die Presse:

"Eine sehr schöne Idee: eine gemeinsame Präsentation, die dem Publikum Einblick in die fantastischen Skizzen- und Tagebücher ihres begnadeten Vaters gewährt, die alle zwischen 1979 und 1999 entstanden sind. (...) Der Ausstellungsbesucher darf die Skizzen- und Tagebücher aus dem Regal nehmen, Platz nehmen und sie in Ruhe betrachten. (...) Es ist faszinierend, in welcher Fülle sich da Leben offenbart, ein nicht enden wollender Bilderreigen, ein Festhalten intensiv gelebter Augenblicke.

Ganz anders zeigen sich Ulrika Jägers künstlerische Reflexionen. Sie zeichnet nicht, sie malt nicht, sie findet und erfindet Dinge, bearbeitet sie auf ihre ganz spezifische Weise, nimmt sie aus ihrem bestehenden Kontext heraus. (...) Die Ergebnisse sind verblüffend. Natürlich entstehen sehr viele Assoziationen auch zum sexuell besetzten Thema Latex und Silikon, die Künstlerin bewegt sich bewusst in diesem Grenzbereich (...) Insbesondere ist die weibliche Betrachterin berührt, entdeckt sie doch Vertrautes, sei es die Feinstrumpfhose oder eine feine, mit Silikon umrahmte, textile Spitze."

Badische Zeitung, 9. März 2009



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Objekte aus verschiedenen Materialien, 1996-2009




Blick in die Ausstellung



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